AIMA Notizen
Teil III
Kapitel 7: Logische Agenten
Inhalt
- Wissensbasen-basierte Agenten
- Agent hat eine
Wissensbasis (knowledge base, KB)
- enthält
Aussagen:
- Fakten enthalten
unbedingtes Wissen
- Regeln helfen aus
Fakten neues Wissen abzuleiten
- zunächst
Hintergrundwissen
- die Wissensbasis kann um
neue Aussagen erweitert werden
- Anfragen
können gestellt werden, die Antwort folgt
aus
der KB
- Der Agent teilt der KB
seine Wahrnehmungen mit, fragt was er tun soll, teilt mit, dass er
entsprechendes tun wird und tut es.
- Abstraktion: das Verhalten
des Agenten wird nicht vorgegeben, vielmehr erhält er Wissen
und Ziele und sucht sich selbstständig die
auszuführenden Aktionen
- deklaratives Design, im
Gegensatz zum prozeduralen Ansatz
- eventuell
kann ein KB-basierter Agent selbst aus Beobachtungen lernen (-> Kapitel
18)
- Beispiel: Die Wumpus-Welt
- PEAS-Beschreibung:
- performance: +1000 Gold
finden, -1000 abstürzen oder
gefressen werden, -1 jede
Aktion, -10 Pfeil verschießen
- environment: 4x4-Feld,
Start im Feld [1,1] nach rechts kuckend, Wumpus und Gold sind irgendwo,
jedes Feld ist mit W.keit 0.2 ein Loch
- actuators:
vorwärts, 90° drehen, Gold nehmen, Pfeil
schießen
- sensors:
- direkt an den Wumpus
grenzende Felder stinken
- an Löcher
grenzende Felder sind zugig
- Schimmer im Feld mit
dem Gold
- an die Wand
stoßen
- der Wumpus schreit bei
seinem Tod
- die Invarianten, Vor- und
Nachbedingungen der Wumpus-Welt
können in Aussagen gefasst werden
- es kann mehrere
äquivalente Repräsentationen des
Wissens des Agenten geben
- Logik
- siehe F1: Syntax,
Semantik, Wahrheit, Modell, Folgerbarkeit,
Inferenz/Ableitung, korrekte und vollständige Ableitung,
- Aussagenlogik
- siehe F1:
- Folgerbarkeit als
Suchproblem im Raum der Belegungen
- Ableitung und logisches
Schließen
- Inferenzregeln
- einfacher Algorithmus:
Wahrheitstabelle durchgehen und auf
Wahrheit prüfen
- Resolution
- Hornlogik
- Folgerbarkeit
lässt sich in linearer Zeit zur
Größe der KB zeigen/widerlegen
- Hornlogik (bestehend nur
aus Hornklauseln) ist nur ein Teil
der Aussagenlogik
- forward- und
backward-chaining
- Verkettung der Regeln
entweder von den Fakten aus oder von
der Anfrage
- vgl. top-down und
bottom-up-parsing
- Prolog
- am besten eine Mischung
zwischen forward-chaining um wenn
gerade nichts zu tun ist nützliches Wissen zu explizieren und
backward-chaining um konkrete einfache Anfragen zu beantworten
- Algorithmen zur effektiven
Folgerung aus aussagenlogischen Formeln
- prüfen
Erfüllbarkeit in Formeln in KNF
- DPLL: Backtracking-Suche
- nach Davis, Putnam,
Logemann und Loveland, 1960, 1962
- Tiefensuche, aber mit
Verbesserungen:
- frühzeitige
Rückgabe: sobald eine Klausel falsch
oder alle Klauseln wahr sind, ist ein Modell der Formel gefunden und es
kann abgebrochen werden, auch wenn noch nicht allen Aussagensymbolen
ein Wahrheitswert zugeordet ist
- wahre Klauseln werden
gestrichen
- falsche Literale werden
aus den Klauseln gestrichen
- Heuristik gleicher
Literale: wenn ein Symbol nur als
positives bzw. nur als negatives Literal vorkommt, dann muss der
Wahrheitswert so gewählt werden, dass das Literal wahr wird
- unit-clause-Heuristik:
Klauseln aus nur einem Symbol werden
zuerst behandelt
- benimmt sich
für Hornformeln wie forward-chaining
- WalkSAT: lokale Suche
- bei der lokalen Suche
soll zwischen Zufälligkeit um lokale Minima zu vermeiden und
gieriger Maximierung um zielführend zu sein optimiert werden
- vgl. auch simuliertes
Härten, hill-climbing, min-conflicts zur Lösung von
CSPs in Kapitel
5.
- Eingabe: Menge von
Klauseln, Wahrscheinlichkeit p
für zufällige Entscheidungen (üblich ~0.5),
Anzahl max_flips
der maximal auszuführenden Schritte
- zunächst Wahl
einer zufälligen Belegung
- Loop
- fertig? ->
return
- Wahl einer beliebigen
nicht erfüllten Klausel
- mit Wahrscheinlichkeit p
- Vertauschung des
Wahrheitswerts eines beliebigen Aussagensymbols der nicht
erfüllten Klausel
- oder Vertauschung
des Wahrheitswerts des Aussagensymbols, das die meisten
erfüllten Klauseln erbringt
- kann nicht mit
Sicherheit zeigen, dass kein Modell existiert, da es
nach einer bestimmten Anzahl Schritte abbricht oder wenn es beliebig
lange ausgeführt wird für unerfüllbare
Formeln nicht terminiert (->
gleichzeitig die negierte Formel auf Erfüllbarkeit testen)
- harte
Erfüllbarkeit, Unterspezifizierung, ...
- Schaltkreis-basierte Agenten
- Reflexagent mit Zustand,
prozedurales Extrem
- Verbindung der Rezeptoren
über logische Schaltungen und Verzögerungen
für Rückkopplungen zu den Aktuatoren
- zusätzlich
Register, in die Werte gespeichert und gelesen werden können
- Vergleich Schaltkreis- und
Inferenz-basierte Agenten
- Prägnanz: in der
Wissensbasis muss (variante) Information immer für den
entsprechenden Zeitpunkt repliziert werden, der Schaltkreis kennt nur
relative (beschränkte) Zeit zum Jetzt
- Effizienz: alles was ein
Schaltkreis kann kann er in linearer Zeit zu seiner
Größe. Inferenz für solche Probleme ist
auch linear; zusätzlich können noch andere Probleme
gelöst werden, dann aber in exponentieller Zeit
- Vollständigkeit:
Schaltkreis-basierte Agenten lösen Probleme nicht
vollständig
- Simplizität:
Ansichtssache, problemabhängig
letzte Änderung: 20. Dezember 2004.
mail AT timobaumann.de